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Das Klima verändert sich und die lange anhaltenden Hitzeperioden werden immer intensiver– eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit, vor allem bei Senioren. Schwindel, Verwirrtheit, Erschöpfung bis hin zum Hitzschlag: Die Folgen großer Hitze können für ältere Menschen gravierend sein. Tatsächlich wurden allein im Sommer 2023 durch das Robert Koch Institut geschätzte 3.200 hitzebedingte Sterbefälle in Deutschland registriert; den größten Anteil der Opfer stellten Menschen ab 75 Jahren dar.
Weshalb reagieren ältere Menschen stärker auf hohe Temperaturen?
Mit steigendem Lebensalter verändern sich Stoffwechsel und andere Körperprozesse, und die Regulierung der Körpertemperatur verlangsamt sich. Da ältere Menschen außerdem seltener Durst verspüren, besteht die Gefahr, dass sie zu wenig trinken, dehydrieren und überhitzen. Zusätzlich leiden viele Senioren häufig an altersbedingten Krankheiten (etwa Herz-, Kreislauf- oder Nierenerkrankungen) und nehmen regelmäßig Medikamente ein. Manche Arzneimittel – beispielsweise Blutdrucksenker oder „Wassertabletten“ (Diuretika) – können die Anpassung des Körpers an Hitze beeinträchtigen; daher sollte vor heißen Sommertagen ärztlich geprüft werden, ob eine Dosisanpassung nötig ist.
In Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern verschärft große Hitze die Situation oft zusätzlich: Viele Kliniken greifen lediglich auf einfache und wenig wirksame Maßnahmen wie Verschattung und Ventilatoren zurück – das belastet nicht nur Patientinnen und Patienten, sondern auch das Personal. Darüber hinaus sind auch Senioren, die allein leben und in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, besonders gefährdet. Sie können sich häufig nur schwer für Abkühlung sorgen oder Getränke besorgen, vor allem wenn die Wohnung – etwa unterm Dach – sich stark aufheizt. Eine ungünstige Wohnsituation (z. B. eine schlecht isolierte Dachgeschosswohnung ohne kühlen Rückzugsraum) kann die Hitzebelastung zusätzlich verschlimmern. In solchen Fällen sind Ältere auf Unterstützung angewiesen, damit sie der Hitze nicht schutzlos ausgeliefert sind.
Anzeichen einer Überhitzung erkennen
Hohe Temperaturen belasten bei Senioren vor allem das Herz-Kreislauf-System. Häufig kommt es zu einer Hitzeerschöpfung: Durch die Weitstellung der Blutgefäße und starkes Schwitzen sinkt der Blutdruck, beim plötzlichen Aufstehen kann das Blut in den Beinen „versacken“, was Schwindel oder sogar einen Kollaps zur Folge haben kann. Typische Symptome einer Hitzeerschöpfung sind kalte, feuchte Haut, ein niedriger Blutdruck mit schnellem Puls sowie eine rasche, aber schwache Atmung. Auch Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schwindelgefühl und allgemeine Mattigkeit können auftreten.
Bleiben Gegenmaßnahmen aus, droht ein Hitzschlag. Kennzeichen sind eine stark erhöhte Körperkerntemperatur (über 38 °C), gerötete, heiße und trockene Haut sowie Bewusstseinsveränderungen bis hin zur Bewusstlosigkeit – solche Anzeichen eines Hitzschlags erfordern sofortige ärztliche Hilfe.
Tipps zur Vorbeugung
Einfache Maßnahmen können helfen, die Hitzebelastung für Senioren zu reduzieren. Offizielle Stellen wie das Bundesgesundheitsministerium, das Robert Koch-Institut und der Deutsche Wetterdienst empfehlen insbesondere folgende Schritte:
Prävention und Behandlung
Ein strukturierter Alltag, soziale Kontakte, Bewegung und geistige Aktivität gelten als zentrale Schutzfaktoren. Auch professionelle Hilfe – etwa in Form von Psychotherapie oder medikamentöser Behandlung – kann Depression im Alter wirksam lindern. Wichtig ist, Symptome frühzeitig zu erkennen und ernst zu nehmen.
Ausreichend trinken:
Mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit pro Tag sind an heißen Tagen empfehlenswert – trinken Sie regelmäßig, auch ohne ausgeprägtes Durstgefühl. Am besten eignen sich Wasser oder ungesüßte Tees; auch mineralstoffreiche Getränke (z. B. Mineralwasser oder verdünnte Fruchtsaftschorlen) helfen, den beim Schwitzen verlorenen Natriumhaushalt auszugleichen. Vermeiden Sie hingegen Alkohol sowie stark zucker- oder koffeinhaltige Getränke, da diese den Körper zusätzlich austrocknen; auch eiskalte Getränke sind nicht ideal, weil der Körper Energie aufwenden muss, um sie auf Körpertemperatur zu erwärme. (Hinweis: Bei bestimmten Erkrankungen wie Herz- oder Niereninsuffizienz sollte die Trinkmenge vorab mit einem Arzt abgestimmt werden.)
Hitzezeiten meiden:
Passen Sie den Tagesablauf der Hitze an. Tätigkeiten im Freien und körperliche Anstrengungen sollten möglichst in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegt werden. Halten Sie sich während der heißesten Stunden des Tages (ca. 11–17 Uhr) in einer kühleren Umgebung auf – idealerweise drinnen, im Schatten oder in klimatisierten Räumen. Verzichten Sie auf direkte Mittagssonne und vermeiden Sie Überanstrengung in der Hitze.
Leichte Kleidung und Sonnenschutz:
Tragen Sie lockere, helle und luftige Kleidung aus dünnen, atmungsaktiven Stoffen, damit Ihr Körper überschüssige Wärme besser abgeben kann. Wenn Sie nach draußen gehen, schützen Sie sich vor direkter Sonne: Ein leichter Sonnenhut (oder eine Kappe mit Nackenschutz), Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor und eine Sonnenbrille sind bei starker Sonne Pflicht.
Wohnräume kühl halten:
Lüften Sie nur in den kühleren Nacht- oder Morgenstunden, wenn die Außentemperatur unter der Innentemperatur liegt. Halten Sie tagsüber Fenster und Vorhänge geschlossen; nutzen Sie Rollläden, Jalousien oder Vorhänge, um direkte Sonneneinstrahlung abzuhalten. Ventilatoren oder besser noch Klimageräte sollten an besonders heißen Tagen unbedingt als zusätzliche Kühlungsmaßnahme eingesetzt werden. Klimageräte werden immer erschwinglicher und energieeffizienter, eine Beratung im Elektrofachgeschäft ist sicher kein Fehler
Medikamente und Ernährung:
Bestimmte Medikamente (etwa Blutdrucksenker oder Entwässerungsmittel) können die Hitzetoleranz verringern. Sprechen Sie daher mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, ob Ihre Medikation für extreme Hitzetage angepasst werden sollte – setzen Sie verordnete Mittel aber niemals eigenmächtig ab. Lagern Sie Arzneimittel zudem möglichst kühl, da einige
Wetterwarnungen beachten:
Behalten Sie amtliche Hitzewarnungen im Blick (zum Beispiel über Radio, Warn-Apps oder den Deutschen Wetterdienst). Der DWD unterscheidet zwei Warnstufen: Starke Hitzebelastung ab einer gefühlten Temperatur von 32 °C und extreme Hitzebelastung ab 38 °C. Spätestens ab etwa 32 °C sollte gezielt gegengesteuert und besonders auf gefährdete Personen geachtet werden. Planen Sie Ihren Tag entsprechend der Wettervorhersage – so können beispielsweise Besorgungen noch vor einer angekündigten Hitzespitze erledigt werden.
Die Rolle von Pflegekräften und Angehörigen
Ältere Menschen unterschätzen Hitzegefahren oft, viele spüren nicht rechtzeitig, wie sehr ihnen die Wärme zusetzt. Umso wichtiger ist die Aufmerksamkeit von Pflegekräften und Angehörigen:
Fachleute empfehlen, dass alleinlebende und pflegebedürftige Personen an extrem heißen Tagen möglichst einmal täglich besucht werden sollten. Nach Möglichkeit können auch Nachbarn oder ehrenamtliche Besuchsdienste einspringen, um im Alltag zu helfen (z. B. durch Einkaufs- oder Trinkhilfen). Nutzen Sie auch kostenlose Angebote, wie Pflegeberatungen, um hier die Beste Betreuungslösung für Ihre Angehörigen zu finden
Eine von Sofiapflege vermittelte 24-Stunden-Betreuungskraft kann in dieser Zeit eine besonders wichtige Stütze sein: Sie lebt mit im Haushalt, sorgt für regelmäßige Flüssigkeitszufuhr, achtet auf kühle Raumtemperaturen und erkennt frühzeitig Anzeichen einer Überhitzung. So können gesundheitliche Risiken oft schon im Vorfeld verhindert werden.
Pflegekräfte und betreuende Angehörige können schon vor einer Hitzewelle Vorkehrungen treffen, etwa dafür sorgen, dass Ventilatoren bereitstehen, genügend Getränke im Haus sind und ggf. der Hausarzt in die Planung eingebunden wird. Während der Hitzeperiode selbst gilt es, mehrmals täglich zu prüfen, ob ausreichend getrunken wurde, und die Raumtemperatur im Blick zu behalten. Treten dennoch Symptome einer Überhitzung auf – etwa Verwirrtheit, Unwohlsein, ungewöhnliche rote/trockene Haut oder sogar Bewusstseinsstörungen – muss sofort gegengesteuert werden. Bringen Sie die betroffene Person in eine kühle Umgebung, geben Sie ihr etwas zu trinken und kühlen Sie den Körper behutsam (z. B. mit lauwarmen, feuchten Tüchern). Wenn sich der Zustand nicht rasch bessert oder die Person das Bewusstsein verliert, zögern Sie nicht, den Notruf (112) zu alarmieren.
Mit Umsicht, Planung und der Unterstützung einer 24-Stunden-Pflegekraft von Sofiapflege lassen sich hitzebedingte Gesundheitsrisiken deutlich reduzieren. So können Senioren auch im Hochsommer sicher und gut versorgt bleiben.
Sie möchten wissen, ob eine 24-Stunden-Betreuung auch für Ihre Situation die richtige Lösung ist?
Dann lassen Sie sich unverbindlich beraten – persönlich und kompetent. Unsere Berater nehmen sich Zeit für Ihre Fragen und prüfen gemeinsam mit Ihnen, welche Leistungen übernommen werden können.
Quellenangaben
bundesgesundheitsministerium.de
Gesundheitsrisiko Hitze | BMG
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/hitze.html
Was tun bei Hitze? – wichtige Tipps für Senioren | BZgA – Klima – Mensch – Gesundheit
https://www.klima-mensch-gesundheit.de/hitzeschutz/menschen-ab-65-und-angehoerige
dwd.de
https://www.dwd.de/DE/leistungen/hitzewarnung/alter_und_hitze_flyer.pdf?__blob=publicationFile&v=1
Wetter und Klima – Deutscher Wetterdienst – Thema des Tages – Tipps und Tricks gegen die Hitze
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